Teil 2 Viele Wege führen nach Rom....

 

Ich bekomme nicht viel von meinem Gastgeber in Bologna mit. Als ich gestern Abend kam, gab er mir eine schnelle Einweisung in sein Reich und verschwand zu seiner Verabredung. Ich bin schon im Bett, als er mit seiner Freundin Nachhause kommt und höre die Freundin noch lange reden. Sie ist auch schon ganz früh wieder auf. Vielleicht muss sie heute arbeiten. Ich habe kurz und  herrlich geschlafen. Nun stehen für mich 12 Stunden Zugfahrt in 2 Tagen an. Schnelle Züge nehmen in Italien keine Fahrräder mit. Ich habe noch kein Ticket. Ich weiß, das um halb sieben ein möglicher Zug nach Rom fährt. Da ich eh schon wach bin, schnapp ich mir den frühen Vogel und radel zum Bahnhof zurück. Die Stadt erwacht ....Fensterscheiben von Geschäften werden geputzt, ein Marktplatz aufgebaut ....Die Rückfahrt geht diesmal auch ganz schnell. Ich habe ein photographisches Gedächnis und kann mir gut merken was ich gesehen habe und wo ich abgebogen bin. Ansonsten ist mein Gedächtnis wirklich miserabel. 

 

Als ich am Schalter warte, der glücklicherweise so früh schon auf hat, werde ich wieder unruhig. Noch 10 Minuten bis zur Abfahrt. Ich kann mich beruhigen. „Viele Wege führen nach Rom“ Ich habe genug Zeit. Ich möchte heute die halbe Strecke mit dem Zug fahren, egal wann. Der Beamte am Schalter spricht kaum Englisch und holt einen Kollegen zur Hilfe. Ich bekomme ein Ticket nach Rom und noch über eine Stunde Fahrt weiter, so das ich in einem kleinen Ort aussteigen kann...an welchem Ort entscheiden auf die Schnelle die Männer am Schalter....

 

Und ein paar Minuten später sitze ich tatsächlich in der italienischen Regionalbahn Trenitalia und fahre gemütlich durch die Toscana. 

 

 

 

In einen kleinen Ort muss ich umsteigen und habe ein bisschen Zeit für einen italienischen Kaffee. 

 

 

Den Kaffee trinke ich draußen und komme mit dem Bahnhofskehrer ins Gespräch ohne gemeinsame Sprache. 

Sein Bruder ist anscheinend nach Canada ausgewandert, aber da würde es nichts Gutes zu Essen geben, nur Fast Food. Und der Bruder wäre so dick geworden zeigt er mir und er schwärmt vom italienischen Essen, von Pizza und Pasta .....

Und dann geht die Fahrt entspannt weiter nach Rom...

 

 

 

 

Ich mag die italienische Bauweise, diese vielen alten Häuser, Kirchen, das bergige, hügelige Land und die Flüsse. An vielen Häusern hängt die Wäsche ganz charmant vor dem Balkon oder unterhalb von den Fenstern,  immer schön mit Wäscheklammern.

 

Umstieg in Rom klappt auch, normaler hat dieser Zug in dem ich jetzt sitze immer Verspätung, verrät mir der Schaffner, heute ist er eher. In Rom gibt es keine Fahrstühle, dafür Treppen. Runter schaffe ich es mit dem beladenen Rad. Just als ich aufs Gleis hoch will, kommen zwei Männer , die bereit sind mit anzufassen. Ich fahre bis zum vorderen Teil

des Zuges und treffe den Schaffner an. Es gibt keine Fahrradabteile, dafür ist alles leer und ich nehme das Rad mit ins Abteil. 

 

 

 

 

Ich sehe beeindruckende Reste baulicher Historie am weiterfahrenden Zug vorbei fliegen . In Rom zu bleiben, reizt mich trotzdem nicht. 

Jetzt fahre ich noch 1,5 Stunden.

 

 

 

 

Es sind sommerliche Temperaturen hier. Ich kann mir vorstellen heute draußen zu schlafen. 

Es ist jetzt ein Uhr mittags und ich fahre noch eineinhalb Stunden. 

 

Langsam reicht es mir im Zug zu sitzen.

Ich freue mich sehr gleich aus zu steigen und mich zu bewegen. Ich bin gespannt was mir zugedacht ist.  

Ich hoffe auf Natur. 

Eine halbe Stunde vorher wird es wieder bergiger und wir fahren ziemlich lange durch einen Tunnel. Und dann kurz bevor der Zug hält, wird die Sicht wieder frei und mein Herz fängt an zu hüpfen: das Meer 😍

Ich fasse es nicht, wie geil ist das denn? Damit habe ich  garnicht gerechnet. Was für eine schöne Überraschung. 

 

Am Schalter stelle ich fest , das es bis Salerno garnicht mehr so weit wie gedacht ist und freue mich total. Die Frau am Schalter freut sich mit.

 

Morgen um 9 Uhr geht es weiter...und jetzt fahre ich erstmal ans Meer. Der Bahnhof liegt auf einer Anhöhe. Nicht jede Straße bergab ist fürs Fahrrad geeignet 😉

 

 

 

 

An einer größeren Straße, die sich oberhalb der Küste entlang zieht, finde ich einen kleinen Laden mit Obst-Gemüse und Wasser. 

 

 

 

Und dann ans Meer:

 

 

 

Freude - Freude - Freude

Es gibt anscheinend nicht viele Zugänge zum Strand. ich bleibe erst oben und stoße wieder auf die Straße. Ich fahre dort ein bisschen entlang und probiere immer mal wieder kleinere Wege Richtung Meer aus, einmal lande ich bei einem Jugendtreff mit Fußball- und Spielplätzen. Kinder spielen Fußball und einige Mütter und Väter schauen zu, wie in Deutschland.   

 

Und dann finde ich einen Weg.

 

 

Ich genieße den Nachmittag am Meer. 

Was für ein Geschenk 💝 Mein Herz fließt immer wieder vor Freude über. 

Ich sitze lange am Meer und laufe bis ans Ende der Bucht. 

Irgendwann kreuzt ein Priel, da zieh ich meine Schuhe aus und laufe barfuß durch.

 

 

 

Ab und zu sprechen mich Menschen, natürlich auf Italienisch an, englisch spricht niemand, aber das macht nichts. Das ein oder andere italienische Wort verstehe ich dann doch. 

 

Immer mal wieder halte ich Ausschau nach Übernachtungsplätzen. 

Gleich am Anfang als ich zum Strand runterkam, das Haus auf der rechten Seite  stand leer, Fensterläden waren alle verschlossen und es gab einen Zugang zur Terrasse vom Strand. Da würde ich mit Rad hoch kommen und hätte Windschutz. 

 

Die meisten Buden sind verschlossen. Außer diese hier, die ist unten offen. Aber ich weiß nicht wieviel hier an diesem Strandabschnitt auf einen Samstag Abend noch los ist.

Zur Zeit gibt es nur ein paar Angler und sehr wenige Spaziergänger. nach Übernachtungsplätzen. 

Gleich am Anfang als ich zum Strand runterkam, das Haus auf der rechten Seite  stand leer, Fensterläden waren alle verschlossen und es gab einen Zugang zur Terrasse vom Strand. Da würde ich mit Rad hoch kommen und hätte Windschutz. 

 

Die meisten Buden sind verschlossen. Außer diese hier, die ist unten offen. Aber ich weiß nicht wieviel hier an diesem Strandabschnitt auf einen Samstag Abend noch los ist.

Zur Zeit gibt es nur ein paar Angler und sehr wenige Spaziergänger. weiter führt und biege irgendwann in ein kleines Waldgebiet ab. 

 

Es fängt schon an zu dämmern. Ein kleiner  Pfad schlängelt sich durch einen wunderschönen alten Wald. Ähnliche kleinwüchsige Bäume wie in den spanischen Pyrenäen. Ich komme ein ganzes Stück mit dem Rad weit. Lasse es dann stehen, um zu schauen, wo der Weg hinführt, da es sehr matschige Stellen gibt. Es sieht an vielen Stellen nach Wildschweinspuren aus. Da es dunkel wird, kehre ich um. Überall wo ein bisschen Platz für das Zelt wäre, führen auch Tierwege entlang. Ich entscheide mich für einen Picknickplatz durch den keine Trampelpfade führen.

 

 

 

 

Ich kann erst meine Taschenlampe nicht finden. Sie ist in einer Fahrradtasche in den Innentaschen, leider an und fast leer.  Da war zuviel Druck drauf. Das Licht reicht gerade noch um das Zelt aufzubauen. Es ist hier wunderbar windgeschützt unter diesem schönen alten Baum. Ich bau nur das Innenzelt auf, um den Himmel und die Bäume zu sehen. Das Außenzelt  nehme ich als zusätzliche Decke über den Schlafsack.  

 

Was für ein schöner Platz 💗

Als ich so ganz still daliege und in den Himmel und die Bäume schaue, höre ich große Tiere in der Nähe und bin ein bisschen aufgeregt. Es könnten Wildschweine sein, die da scharren, vielleicht auch Rehe. Hunde bellen auf den Grundstücken in der Nähe und ich höre ein bisschen Geräusche vom Ort, das Meer und ab und zu einen Zug. 

Und schlafe irgendwann ein.....gute Nacht aus Italy ✨✨🌳🌳🌿✨✨