Teil 11 Auf nach Djerba....



Mein Rad und das meiste Gepäck bleibt in einem Dorf zwischen Douz und Nouill, da wo auch die anderen Vorräte fürs Faiçals Touren lagern. Wir fahren ein Stück in die Wüste rein. Der Weg ist nicht leicht für den Fahrer zu finden. Dort lagert Faiçal mit einer großen französischen Gruppe, die mit zwei Jeeps zurück nach Djerba zum Flughafen gebracht werden.
Großes Hallo für mich mit den Männern aus Faiçals Truppe und dann warte ich am Rande bis die französische Gruppe fertig gepackt und sich verabschiedet hat. 

Als alle in den Autos sind, ist doch kein Platz über und ich biete mich für die Dachreeling an. 😂

Quetsche  mich dann aber mit Faiçal gemeinsam auf den Beifahrersitz, der ein bisschen breiter ist....geht auch.....

Und so fahren wir nach Djerba. Die Strecke ist schön, ich bin sie letztes Jahr mit dem Rad gefahren und kenne jede Biegung. 

Vor der Autofähre nach Djerba ist eine lange Schlange, ich steige aus, wie die meisten anderen auch....laufe ein bisschen umher beobachte spielende Kinder, mache Fotos, sitze mit den französischen Kindern zusammen und auf der anderen Seite arabische Kindern. 

 

 



Kurz bevor wir Houmt Souk, den Ort auf Djerba erreichen, frage ich Faiçal nach seinen Plänen. 

Sein Plan ist mit der Gruppe und mir Essen zu gehen, die Gruppe zum Flughafen zu bringen und mich dann ins Hotel. 

Ich kann mich bei Nancy im Hotel einmieten, sie wird mit mir und Faiçal in die Wüste gehen. 
Faiçal wird bei dem Fahrer übernachten, der auf Djerba eine kleine Wohnung hat. 

Ich gehe gerne noch mit essen, aber ich werde nicht mit zum Flughafen fahren, um danach sicher ins Hotel gebracht zu werden.

 

Auf Google Map sehe ich, das das Hotel nur wenige Gehminuten vom Restaurant entfernt liegt. Faiçal hat sich schon an einiges mit mir gewöhnt. Auch zu der Radtour hat er diesmal nicht viel gesagt, weiß ich wie gefährlich er das findet und wie wichtig ihm der Schutz ist. 

Als ich dann noch frage, wieviel er für das Essen bekommt, da er alles komplett zahlt, wird er barsch. Nun ja, für mich ist es nicht selbstverständlich das er zahlt, er ist ja noch nicht mal mit meiner Gruppe unterwegs. 

Ich kann dieses Ruppige zwischen uns gut aushalten. Ich fühle mich sehr lebendig und ruhig  und sehe sein Wohlwollen, er hat mit vielen Dingen einen anderen Umgang  und das ist ja auch alles gut. Ich glaube, daß er mein mein Selbstbezahlen wollen anders deutet.  


Trotzdem gehe ich allein zum Hotel und das muss er aushalten.

Später schreibe ich Faiçal noch ein Nachricht: Danke für das Essen!  

Nancy ist unterwegs und ich gehe allein über den Souk und zum Meer. Da hängen ein paar Jungs rum, wie überall und ich bleibe auch da, als die Sonne schon untergeht.

 

 



Für mich ist ein bisschen Training....nichts Schlimmes zu denken, wird doch immer wieder gewarnt abends nicht alleine nach draußen zu gehen. Ich sehe ganz normale Jungs....die haben Interesse, winken...als ich ein Foto von ihnen mache und sie vertreiben sich auf der Hafenmauer ihre Zeit....zuhause ist es wahrscheinlich eng, da sind die Frauen und sie treffen sich draußen....so ist meine Deutung.

Es gibt auch Leute die sitzen hinter den Büschen, ich spüre auf jeden Fall keine Gefahr....telefoniere noch länger mit meiner Mutter und schlendere zurück zum Hotel. 

Da treffe ich Nancy und wir teilen unsere Erfahrungen, die wir bis hierhin schon gemacht haben. Welch eine Freude Nancy so lebendig zu erleben. 




Am nächsten Tag sitzen wir nur in der Sonne vorm Hotel bis uns Faiçal am frühen Nachmittag abholt...
Der Gärtner ist behilflich bei der Tuchdrappierung und sehr charmant. 

 


Wir sind beide etwas aufgeregt vor der nächsten Etappe und ....

.... versuchen ganz still zu sein.....❤️

Es 
Versuche ganz still zu sein, 
auch innerlich, das ameisige Gehirn auszuschalten, 
um Es zu hören, Welches Es? Es.
Es schiebt sich zwischen die Worte, 
taucht auf als das Bild unter Tausenden,
verknüpft neunundneunzig Gedanken, 
um sich selbst im Hundertsten darzustellen.
Es läuft als Gänsehaut über unseren Rücken, 
küsst uns zärtlich als Liebesbeweis, 
es versteckt sich in schwer verständlichen Formeln, 
entwirft Bilder, Visionen, Szenarien,
errechnet Wahrscheinlichkeiten
und lässt uns nicht aus den Augen. 
Es ist das Neueste, als wäre es gerade erst erfunden, 
weil es für uns so ist,
und ist doch so uralt, weil es vor uns da war
und uns ins Leben gerufen hat.
Am Ende ist das Es du und ich, 
der und die heimgefunden haben
aus der herzlosen Verbannung, 
in die wir uns selbst geschickt hatten. 
Es ist unsere Zukunft, die sich mal zaghaft
und dann wie mit Kraft 
aus der Tiefe unseres Wesens vorstellt.
Es ist der alte Ruf an uns, 
bei uns zu sein.
Ullrich Schaffer

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